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Saisonfazit 2025 - Trocken und arbeitsintensiv

Stauden Ring – Saisonfazit 2025

Trockenheit bereitet bei aller Sorge auch Vorteile in der Staudenanzucht

Der Frühling 2025 zeigte sich laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Mitteleuropa mit außergewöhnlich vielen Sonnenstunden und nur wenig Niederschlag. Diese Witterung stellt für die grüne Branche zwar eine Herausforderung dar, brachte aber bei der Staudenkultivierung auch Vorteile mit sich.

„Erfreulicherweise gab es durch das trockene Wetter bei uns in der Produktion kaum Kulturausfälle im Winter. Dadurch konnten wir mit einem vollen Sortiment an den Markt treten“, erklärt Henryk Härtel von Foerster-Stauden, Potsdam. Zudem habe das Wetter kontinuierliches Arbeiten ermöglicht, da regenbedingte Pausen nahezu ausblieben: „Die Mitarbeitenden konnten durchgehend an der Pflanze arbeiten – und wir hatten weniger Unkraut in den Töpfen.“ Ähnliche Erfahrungen teilt auch Torben Schachtschneider von Schachtschneider Stauden und Marketing, Neerstedt: „Dank der modernen Kulturtechnik ist der Bewässerungsaufwand für uns überschaubar. Auf die Pflanzengesundheit hat der trockene Frühling bislang keinen negativen Einfluss – im Gegenteil, in nassen Jahren haben wir mehr Kulturprobleme.“

Rüdiger Schweiß von Schweiss Staudenkulturen, Grafschaft-Bölingen beobachtet im gärtnerischen Einzelhandel eine leicht rückläufige Entwicklung. Viele Menschen nutzten das stabile, sonnige Wetter für Reisen und Freizeitaktivitäten fernab des eigenen Gartens. Laut einem Bericht des Merkur haben sich die Tourismuszahlen europaweit wieder dem Vor-Pandemie-Niveau angenähert – ein Trend, der sich spürbar auf den stationären Gartenverkauf auswirkte. Dennoch zieht Schweiß ein positives Fazit: „Im Allgemeinen ist die Stimmung im Handel positiv.“

Nach Einschätzung der Partnerbetriebe im Stauden Ring war auch im Garten- und Landschaftsbau – insbesondere im Privatkundensektor – ein leichter Rückgang spürbar. Zwar werden im Zuge von Neubauten oder Sanierungen nach wie vor Pflasterarbeiten und grundlegende Erschließungen beauftragt, doch für umfassendere Gartenarbeiten fehlt zunehmend das finanzielle Polster. Viele Bauherrinnen und Bauherren übernehmen diese Aufgaben daher in Eigenregie, vermuten die Partnerbetriebe. Martin Becker von Stauden Becker in Dinslaken beobachtet: „Die Auftragsschwerpunkte der Garten- und Landschaftsbauer haben sich verändert, sie beinhalten dieses Jahr merklich weniger Pflanzaufträge als in den Vorjahren.“ Gleichzeitig bleibt die Staude ein gefragtes Gestaltungselement, insbesondere in Neubaugebieten mit begrenztem Platzangebot. Grundstücke zwischen 400 und 700 Quadratmetern bieten wenig Raum für großvolumige Bepflanzungen, sodass Stauden durch ihre kompakte Wuchsform und vergleichsweise günstigen Anschaffungskosten überzeugen.

Die acht Staudengärtnereien des Stauden Rings blicken auf eine insgesamt erfolgreiche Saison 2025 zurück. Besonders bewährt hat sich der wachsende interne Austausch, der inzwischen nicht nur auf Messen und Veranstaltungen, sondern auch digital stattfindet. Seit dem vergangenen Jahr sorgt eine Messenger-Gruppe für einen praxisnahen Austausch – zu Pflanzenschutzthemen, Bewertungen von Neuheiten oder technischen Fragen im Betriebsalltag.



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